Auf Grund mangelnder Geschwindigkeit und hohen Kosten, kommen die nächsten paar Einträge als ein einziger Eintrag. Ist zwar etwas unübersichtlich, aber leider hier gerade nicht anders möglich.
Fortsetzung Viñales
Irgendwie schlauchte uns der Tag heute sehr. Nach einem ausgiebigen und reichhaltigem Abendessen mit Reis, Ensalada mixta, einer Suppe (vegetarisch hoffen wir immernoch) zur Vorspeise, zwei verschiedenen frittierten Kartoffelgerichten sowie frittierten Bananenscheiben und einem großen Obstteller als Nachtisch waren wir so müde, dass wir schon um 19:00 Uhr im Bett lagen mit dem Plan am nächsten Tag etwas auszuschlafen. Ansonsten haben wir eigentlich keine Pläne. Wir machen alles spontan auf was wir Lust haben und auch abhängig davon wie es Manus Fuß geht, der hier in den ersten Tagen leider ziemlich an Dicke zugenommen hat, sodass auch die vorgesehene Schiene mittlerweile sehr unangenehm zu tragen ist. Deshalb ist das ganze Bein bis zum Knie jetzt bandagiert und Manuel läuft herum wie eine alte Oma.
Mittlerweile ist Donnerstag der 28.11. Heute hieß es wie gesagt erstmal ausschlafen. Allerdings waren wir zwischenzeitlich schon um 05:00 Uhr wach ^^. Manuels Fuß ist heute schon deutlich schlanker nachdem er ja genügend Stunden im Bett oben lag. Hoffentlich bleibt das auch so. Nach dem Frühstück mit Ei, Honig, Marmelade und wieder einem sehr großen Obstteller erkundeten wir die Umgebung von Viñales.
Trotz Krücken wagten wir uns in die "Cueva del Indio", eine Grotte, die wir zunächst zu Fuß und dann mit einem kleinen Boot,welches wir übrigens für uns alleine hatten, da die Reisegruppe vor uns alle in ein Boot gezwängt wurden, besichtigten.
Natürlich wollten wir auch die "Mural de la Prehistoria" nicht verpassen. Sie ist 180 m lang, 120 m hoch, wurde 4 Jahre lang gemalt und stellt die geografische und menschliche Evolution anhand von Schlangen, Dinosauriern und Menschen dar. Dort tranken wir unseren ersten Piña Colada, den man selbst mit Havana verstärken konnte. Kein Vergleich zum Cocktail bei uns. Er wurde mit frischen Zutaten zubereitet.
Regen, Regen, Regen
Regen soweit das Auge reicht. Das Wetter meint es noch nicht so gut mit uns. Die cuba er sagen es ist ein bisschen "loco" (verrückt). Wie genau es weitergehen wird kann uns auch niemand so richtig sagen. Sie müssen alle die 20:00 Uhr nachrichten abwarten, aber auch die sind nicht sicher, denn das Wetter in Cuba ändert sich hier ständig und sehr schnell.
Mittlerweile sind wir im Ökodorf Las Terrazzas angekommen und mussten im Hotel La Moka erstmal das Zimmer wechseln, da man es ohne die eigentlich Türkarte von aussen öffnen konnte. Und das trotz dass es von innen verschlossen war. Wir bekamen trotzdem wieder ein tolles großes Zimmer mit riesen Glasfronten und Blick auf die Baumwipfel. Sogar von der Badewanne aus sah man durch ein großes Fenster nur Bäume. Leider regnete es die ganze Zeit, sodass wir von Las Terrazzas nur die wichtigsten Dinge sehen konnten. Wandern oder Reiten wäre mit Manuels Fuß so und so nicht möglich gewesen.
Über das Hotel konnte man eine Canopy Tour buchen. Da wir Hotelgäste waren, bekamen wir diese sogar für jeweils 10 CUC weniger pro Person. Also ein richtiges Schnäppchen :) Wegen des Regens konnten wir diese erst am Tag unserer Abreise machen, denn die Wege und Treppen waren vorher einfach zu rutschig und dadurch zu gefährlich. Nach etwas Skepsis der vielen Cubaner an der Rezeption, ob das mit Fussschiene und mit nur einem Schuh und angeblich sehr vielen Treppen zwischen den einzelnen Plattformen überhaupt möglich wäre, wagten wir einfach eine Versuch und wurden nicht enttäuscht. So durften wir 800 m Seilrutsche verteilt auf drei verschiedene Rutschen fahren und Las Terrazzas von oben besichtigen. Ein tolles Gefühl und Dank der ewigen Geduld und Gechilltheit der beiden cubanischen Guides auch für Manu absolut kein Problem :) Ein Highlight in Las Terrazzas war außerdem das vegetarische Restaurant "El Romero" in dem wir gleich zweimal Essen waren. Es ist das einzige vegetarische Restaurant in Cuba und somit eine tolle Abwechslung zum sonstigen "vegetarischen" Essen in Cuba. Normalerweise gibt es hier für Vegetarier nur Reis mit Bohnen, Salat (meistens Tomate, und Kohl) und das ein oder andere Mal frittierte Kartoffeln oder Bananen. Es gibt übrigens ein Partnerrestaurant in Berlin ("Yellow Sunshine").
Playa Girón, 01. Dezember 2013, 32 Grad im Schatten
Nach einigen Stunden Fahrt haben wir nun endlich das glasklare Meer erreicht. "La Bahia de Cochinos" (Schweinebucht) wurde uns von zwei Schweizern empfohlen, also änderten wir unsere Route ein wenig ab und übernachteten nicht wie geplant in Cienfuegos sondern in einer großen Casa particular, die vom Reiseführer empfohlen wurde.
Nach einigem Hin und Herfahren und nachdem wir an einem Sandstrand total von Sandflöhen oder Mosquitos verstorben wurden, fanden wir einen einsamen Felsenstrand an dem man gut schnorcheln konnte.
Am Abend bekamen wir in unserer Casa ein drei Gänge Menü aufgetischt. wir aßen in einem kleinen Garten wo auch die anderen Übernachtungsgäste speisten. Es gab sogar richtige Kellner.
Das Abendessen wurde dann noch musikalisch von einem Jungen kubanischen Gitarristen untermalt.
Die Nacht war leider nicht ganz so erholsam, denn im Wechsel bellte ein Hund ununterbrochen und jede Menge Hähne mussten sich scheinbar mitten in der Nacht diverse und lange Geschichten erzählen. Alles in allem hätten wir um 06:30 Uhr dann endlich vor lauter Müdigkeit einschlafen können, aber die Cubaner fingen dann an draußen ihre Arbeit zu verrichten.
Da wir uns Cienfuegos natürlich nicht entgehen lassen wollten, fuhren wir am Morgen schon früh los und bummelten ein wenig durch die Straßen um den "Parque de José Martí" bevor wir uns weiter aufmachten nach Trinidad.
Trinidad - hier steppt der Bär
In Trinidad angekommen wählten wir uns eine Casa in einem kleinen Vorort ("La Boca") und verbrachten den Rest des Tages am flachen Sandstrand in Playa Ancón. Eigentlich wollten wir nochmal schnorcheln, aber an den dafür vorgesehenen Schnorchelplätzen (kostet 2 CUC für das sichere Abstellen und Bewachen des Autos) peitschte das Meer gegen die Felsen - noch etwas zu gefährlich für Manuel - Wahrscheinlich wäre durch den straken Wellengang auch viel zu viel Wasser in die Schnorchel gelaufen.
Da das Meer morgens deutlich ruhiger ist, holten wir das natürlich gleich nach. Der Aufpasser vom Parkplatz stand um diese Uhrzeit wohl noch am Straßenrand und wartete auf eine Mitfahrgelegenheit, denn wir waren die ersten an der kleinen Bucht und auch bis nach dem Schnorcheln war niemand offizielles dazugestossen. 2 CUC gespart ;)
Die bunte Farbenwelt wie wir dachten, blieb leider aus aber dennoch konnten wir tolle Pflanzen und Fische sehen.
Trinidad soll für sein Nachtleben sehr bekannt sein welches wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten. Aber auch am Tag wollten wir uns die kleine spanische Kolonialstadt anschauen.
Rund um die "Plaza Mayor" gab es einigte Straßen mit kleinen Läden und Ständen, die handgemachte Holzprodukte, Hüte und gestickte Textilien verkauften. Der Hauptplatz selbst wirkt sehr ruhig und einladend zum Verweilen um das Treiben der Touristen und Einheimischen zu beobachten, die an jeder Straßenecke versuchen dir etwas zu verkaufen oder dich in ein Restaurant zu entführen.
An allen vier Seiten der Plaza Mayor befinden sich schöne Gebäude wie z.b das "Museo Romántico", welches momentan allerdings renoviert wird und die Fussgänger aufpassen müssen, dass sie von oben nicht die herabfallenden Steine auf den Kopf bekommen.
Direkt neben dem Hauptplatz befindet sich eine große Prachttreppe wo abends Salsa Shows zu sehen ist. Auch dort wollen wir heute Abend das kubanische Leben genießen.
Unsere Gastgeber, ein älteres Ehepaar (sie war 78 Jahre alt) waren super lieb und kochten uns an beiden Abenden ein großes Abendessen von dem sogar übrig blieb, da wir es einfach nicht alles schafften. Sie vermieteten insgesamt 3 Zimmer, daher waren wir nicht die einzigen. Es kam noch einen jungen Londoner, der alleine mit dem Fahrrad durch Cuba reist. Mit ihm zusammen sind wir nach Trinidad zur Salsa Show gefahren. Es war ein super Abend mit einer tollen Band und viel Salsa Tanz. Einer der Tänzer aus dem Publikum konnte einfach nicht genug bekommen und musste jeden Tanz mit einer anderen Frau tanzen. Er wirbelte die Frauen regelrecht durch die Gegend. Später gab es noch afroamerikanische Klänge zu hören mit außergewöhnlichen Tanzeinlagen der verkleideten "Einheimischen".
Die Heimfahrt durften wir in einem alten klapprigen Oldtimer Taxi erleben, der jedes Mal wenn er neu anfahren musste fast nicht vom Fleck kam und wahrscheinlich eine riesengroße Dampfwolke hinter sich herzog. Hier ist echt kein Auto dabei (außer die Mietwagen), welches in Deutschland irgendwie durch den TÜV oder die Abgasuntersuchung kommen würde.
Naturschutzgebiet in der Sierra de Chorillo
Ein neuer Tag mit einigen Stunden Fahrt lag vor uns. Wir planten den Weg von Trinidad nach Camaguëy. Das sind ca 5 Stunden Fahrt je nach Beschaffenheit der Straße auch etwas mehr. Da wir im Reiseführer gelesen hatten, dass Camaguëy sehr verwinkelt sein soll, dort leider mittlerweile auch viel Diebstahl herrscht und wir so und so eher die Touristen sind, die sich von der Natur bezaubern lassen, entschieden wir uns um Camaguëy herum zu fahren und einen kleinen Abstecher in das Naturschutzgebiet der Sierra de Chorillo zu machen, ca 35 km südöstlich von Camaguëy. Wir hatten das Landgut "La Hacienda de Belén" eigentlich für den Rückweg geplant gehabt und wollten dort das Gebiet auf dem Rücken der Pferde erkunden.
Der Anfahrtsweg war bereits ein Abenteuer für sich. Nachdem wir die Carretera Central verlassen hatten mussten wir erstmal einige Kilometer auf einer Straße fahren, die ihre Bodenbeschafftenheit immer wechselte zwischen Asphalt und Schotter. Beides jedes Mal mit teilweise großen Schlaglöchern. Manuel machte das natürlich Spaß, Christiane war etwas angespannt, da weit uns breit keine Schilder für die Richtung zu sehen waren, in den beiden Karten die wir hatten der Weg nicht detailliert eingezeichnet war und immernoch nicht klar war, wo man denn die Nacht verbringen werde.
Auf dem Landgut gab ein ein Motel mit 10 Zimmern, aber bis wir dort ankamen wussten wir nicht ob dort überhaupt noch ein Zimmer zur Verfügung stand. Wir planten also in einem Ort der etwas größer war und in der Nähe lag eventuell ein Casa particular zu suchen, aber auch das war vergebens, denn hier war wohl niemand so richtig auf Touristen ausgelegt, was man daran merkte, dass alle einen entgeistert anstarrten wenn man vorbeifuhr und kein eines Casa particular vermietet wurde. Wir mussten also abwarten und notfalls den Weg wieder zurückfahren. Allerdings wurde uns geraten nicht bei Nacht zu fahren, da die Schlaglöcher absolut nicht mehr sichtbar sind und auch Tiere mal ebenso auf der Straße stehen können ohne dass man vorher von ihnen Notiz nehmen konnte. Manuel war wie immer sehr optimistisch.
Nach ca 6 Stunden Fahrt kamen wir endlich im Naturschutzgebiet an und konnten außerdem in ein Zimmer einchecken. Naja... Es war ziemlich dunkel und muffelte etwas. Price Toilettenspülung musste man eigentlich mit einem kleinen Draht betätigen und die Dusche sah sehr spektakulär zusammengebaut aus. Allerdings gab es irgendwie kein Wasser. Auf Nachfragen hieß es, dass es um die Uhrzeit in dem Zimmer wohl kein Wasser gibt. Wir haben dann nochmal nachgehakt, ob es denn in den anderen Zimmer genauso wäre woraufhin dies natürlich verneint wurde und wir zum Glück das Zimmer wechseln konnten mit diesmal funktionieren Toilette und Dusche.
Unser eigentlicher Plan war ja das Gebiet mit einem Ausritt zu erkunden, aber leider wurden wir enttäuscht, da alle Guides wohl unterwegs waren oder schon Feierabend hatten. Um 15:00 Uhr eigentlich etwas ungewöhnlich. So richtig haben wir das nicht verstanden. Angeblich starten die Touren immer am Morgen, was leider nirgendwo im Reiseführer stand. Wir waren etwas enttäuscht, da wir den weiten Weg auf uns genommen hatten und dort nur auf eigene Faust etwas durch das Gebiet spazieren konnten. Auch am nächsten morgen war es nicht möglich zu reiten, da alle Pferde schon von der Großgruppe gemietet wurden. Also streiften wir etwas durch die Natur und verbrachten den Abend mit Kartenspielen.
Beim Abendessen stellten wir fest, dass wir fast die einzigen Gäste waren und nur noch ein anderes Ehepaar aus Deutschland oder der Schweiz die Nacht im Hotel verbrachte. Wir sollten noch die ein oder andere Überraschung erleben. Das Abendessen war bis jetzt das schlechteste was wir gegessen hatten. Wir aßen uns eigentlich am Schluss nur noch von Obst satt. Jeder 2 Bananen und 1 Orange. Als wir ins Zimmer kamen klapperte etwas im Kühlschrank, der unbenutzt in der Ecke stand. Um das Licht anzumachen musste man im Dunkeln erstmal das Zimmer durchqueren. Und plötzlich sahen wir einen Frosch im Kühlschrank sitzen. Es war ein Akt bis wir das Tier endlich aus unserem Zimmer hatten und er mit weiten Sprüngen auf die Stühle im offenen Vorraum hüpfte. Auf der Suche nach anderen Tieren (vorher gab es ein anderes großes Insekt welches durch unser Zimmer flog und uns heftig erschreckte, weil wir nicht entdecken konnten was es ist und es aus dem Nichts kam) verbannten wir noch einen ekelhaften Rießenkäfer/Scharpe oder ähnliches aus unserem Zimmer. Das konnte eine heitere insektennahe Nacht werden. In der Nacht ging ein paar Mal ein Funkgerät los und machte irgendwelche komischen Geräusche aber keine richtigen Funksprüche.
Das Frühstück am nächsten Morgen bestand nur aus gegrillter Wurst, die wir zurückgehen ließen. Die "Kellnerin" schaute uns etwas verdutzt an und konnte nicht ganz verstehen, dass wir es nicht essen wollten. Nachdem wir ihr nochmal erklärt haben, dass wir kein Fleisch essen hat sie gemeint, dass es eine bestimmte Wurst sei. Sie hat irgendwie nicht verstanden,dass Wurst und Fleisch in etwa das gleiche ist und ein Vegetarier neben Fleisch auch keine Wurst isst. Also blieb uns zum Frühstück geröstetes Brot, Mayonnaise, Papayamarmelade, die nur aus Zucker bestand, klebrig war und absolut nicht mehr nach Papaya schmeckte und reichlich Bananen. Hat jemand mal Bananenbrot zum Frühstück gegessen ? Wenigstens besser als Brot mit Mayonnaise. Zumindest mussten wir für das Frühstück nichts mehr bezahlen, da es schon im Preis enthalten war.
Nach dem Frühstück immernoch etwas hungrig, machten wir uns 5 1/2 Stunden auf den Weg zu unserem 5 Sterne Hotel am Playa Pesquero wo wir nun das erste Mal seit Las Terrazzas wieder Internet haben werden und 3 Nächte verbringen.